2022: (Neu)
Am 4. und 5. Januar 2022 wurden die vier verbliebenen Triebwagen der Arbeitsreserve von Neustrelitz nach Niederau in der Nähe von Meißen überführt. Den Transport von 403 004, 403 005, 403 006 und 404 002 übernahm dabei die 204 036 der PRESS.
 
Tobias Richter:
 
„Der Grund: In Neustrelitz wird der bisherige Platz benötigt. Da diese Wagen nicht zerlegt werden sollen, ist ein neuer Abstellort notwendig geworden. Die Überführung ist nach umfänglicher Prüfung gut gelaufen, obwohl die Wagenkästen alle auf der Notabstützung aufliegen. Die drei Endwagen 403 004, 005 und 006 wollen wir zum Verkauf anbieten, z.B. als Ausstellungsräume. 403 004 war übrigens der einzige verbliebene Endwagen, der es jemals zu TEE-Ehren gebracht hat.“ (TEE 24/25, Feb. 1981)
 
Die grundsanierten, in Teilen neugebauten Wagen 403 001 + 002 sowie 404 001 + 003 verbleiben weiter in Neustrelitz.
 
Tobias Richter über den aktuellen Stand des Projektes:
 
„Ziel ist es weiterhin den Zug fertigzustellen, wenn auch nicht zeitnah. Nächster Schritt ist die Verkabelung, die Pläne dafür sind fertig. Die Komplexität ist allerdings einigermaßen groß und man gerät schnell vom hundertsten ins tausendste. Dazu kommt die Finanzierung.
 
Die notwendigen technischen Änderungen für eine Zulassung wie digitaler Zugfunk, PZB 90 und weitere Maßnahmen wie die Türblockierung etc. schlagen allein schon mit rund einer Million Euro zu Buche.
 
Oder Instandhaltung: Es gab zu Düsseldorfer Zeiten nur ein vom 420er abgeleitetes  Instandhaltungsregelwerk. Der 403 hatte nie ein eigenes, was daher erst neu aufgebaut werden muss.
 
Nach der schwierigen Pandemiezeit stehen zunächst andere Themen im Vordergrund, da TRI durch die Übernahme der Abellio-Leistungen in Baden-Württemberg seine Aktivitäten erheblich ausgeweitet hat. Bei der E 10 1309 steht eine Fristverlängerung an und frühestens im zweiten Halbjahr 22 kann in Dessau mit der 103 angefangen werden.“
 

Fazit:
Eine Fertigstellung des ET 403 ist derzeit nicht in Sichtweite. Durch die gesicherte Lagerung des zu großen Teilen bereits aufgearbeiteten Materials bleibt die Möglichkeit jedoch weiter bestehen.
Das Ziel und der Wille, einen ET 403 eines Tages wieder fahrbereit auf die Schiene zu stellen, haben sich nicht geändert. Wir bleiben am Ball.
Anfang des Jahres 2019 entschied man sich, die Aufarbeitung einer Ellok 103 dem 403-Projekt voranzustellen. Die Wahl fiel zunächst auf die 103 132, die im Dessauer Werk bald darauf einen
TRI-Keks erhielt. Im Mai 2021 kam es zu einem Tausch mit dem DB-Museum, die 103 132 wurde aus dem Bestand gestrichen und die von Tobias Richter von Anfang an favorisierte 103 224 ist nun
die neue ‚TRI-103‘.
 
Für alle ET 403-Fans eine eher traurige Nachricht: Die beiden bis dato noch vorhandenen Speise- bzw. Barwagen 404 101 und 404 103 aus der Arbeitsreserve wurden im Bahnwerk Neustrelitz im zweiten Halbjahr 2020 zerlegt. Sie waren innen allerdings weitgehend ausgehöhlt, die Küche fehlte bereits zu Lufthansa-Zeiten. Damit sind alle Fahrzeuge der Baureihe 404.1 nun Geschichte. Gründe:
 
•     Von Anfang an stellten diese Wagen ein gewisses Problem dar.
       Es gab wesentlich weniger Sitzplätze und Fenster, was die Wirtschaftlichkeit einer 
       Wiederinbetriebnahme negativ beeinflusst hätte. Wollte man eine engere Bestuhlung wie im
       Großraumwagen einbauen, wäre wiederum ein erschwerter Fahrgastwechsel zu erwarten gewesen,
       da nur an einem Wagenende Einstiegstüren vorhanden sind.
 
•     Ursprünglich war angedacht, den Gepäckraum (also die ehemalige Küche) für den Transport von
       Fahrrädern zu verwenden. Dafür wäre aber eine breitere Ladetür nötig geworden. Der Einbau einer
       größeren Schwenkschiebetür hätte allerdings eine Neukonstruktion dargestellt, die eine komplette
       Neuzulassung des ganzen Wagens zur Folge gehabt hätte. Das wäre nicht realisierbar gewesen.
 

Daher hatten diese zwei Mittelwagen für das 403-Projekt in der Erhaltung keinen Nutzen mehr.
 
Durch die Zerlegung konnte man indes aber viele weitere Ersatzteile und Komponenten wie die Drehgestelle gewinnen. Auch die restliche Inneneinrichtung der Wagen wurde gesichert, falls man in einem anderen Wagen eine ‚Bistro-Ecke‘ einbauen wollen würde.
 
Der inzwischen riesige Teilebestand ist in zwei großen Hallen in Thüringen fachgerecht untergebracht, darunter auch schwierig zu lagernde Komponenten wie die neuen Dachwiderstände und die gesamte neue Steuerungselektronik.
2018 - 2021: (Neu)
Im ersten Halbjahr 2018 wurden die Arbeiten noch auf kleiner Flamme weitergeführt, wie der Einbau einiger sanierter Unterflur-Gerätschaften.
Mit der Bereitstellung des ‚NX-Ersatzzuges‘ wurde der angestrebte Betriebseinsatz in Schwachlastzeiten mit dem ET 403 nicht mehr notwendig, die weitere Aufarbeitung war damit in Frage gestellt.
 
Eine perfekte Lösung schien allerdings bereits zum Greifen nahe: 
Die von National Express gewonnene Ausschreibung für die S-Bahn-Nürnberg.
 
Hier hätte man den ET 403 auf der zukünftigen S5 Nürnberg-Allersberg (bis Dez 2018: Allersberg-Express) einsetzen können, da keine Unterwegshalte bestehen und 160 km/h gefordert sind. Die unterlegene DB klagte derweil gegen das Ausschreibungs-Ergebnis. Nach zwei Jahren, in denen das Verfahren teils einer Gerichtsposse gleichkam, trat National Express von seinem Angebot zurück, da eine pünktliche Betriebsaufnahme nicht mehr möglich war.
Durch die aufgezwungene Aufgabe endete so auch das Interesse von National Express an einer weiteren Renovierung des ET 403, da nun kein passendes Einsatzgebiet mehr in Aussicht stand.
 


Während 2017 für den Außenstehenden die Arbeiten an dem Zug ruhten, ging es dennoch weiter voran. Viele der bereits bestellten bzw. revisionierten Teile konnten nun geliefert werden. So die Transformatoren deren Kessel von Siemens in Nürnberg neu gebaut wurden. Auch die bereits erwähnten Einschübe der Steuerung kamen im Sommer 2017 an ihrem Bestimmungsort an.
 
Bereits im Mai 2017 hatte Tobias Richter seine Geschäftsführertätigkeit bei National Express beendet. Nicht beendet ist jedoch das Interesse von Richter und seiner Firma TRI Train Rental an der weiteren Aufarbeitung. Dazu Tobias Richter im Interview, Herbst 2017:
 
„In 2018 geht es weiter mit der Aufarbeitung: Zuerst die Bestandaufnahme:  Was ist bereits erledigt, was als nächstes anzugehen? Es sind einfach Unmengen an Ersatzteilen und aufgearbeitetem Material, inzwischen vier Lagerhallen voll – Es ist unglaublich! Die Lackierung soll im Grunde beibehalten werden, die ursprünglich geplanten Schrägstriche entfallen, dafür kommen kleine Logos des künftigen Betreibers an die Wagen.“
2016 - 2017:
Testeinbau einer Frontscheibe 29.06.2015 - zum Vergrößern anklicken
Links: ein ausgeräumter Schrank 2 im Jahr 2004
Rechts: gesicherte Einschübe der Steuerungselektronik 2011
neue Bodenplatten im 403 001
Unangenehmes gab es zum Thema Schakus. Einige gekaufte Kupplungen stammen von ET 420 aus Frankfurt, die bei der Firma Bender in Opladen zerlegt worden waren. Quasi baugleich zu den ET 403-Origi-nalen ist allerdings eine Modifizierung z.B. der Steuerleitungsmodule notwendig. Der Umbau wurde wesen-tlich kostenintensiver als ursprünglich veranschlagt, der Preis entsprach fast dem Neupreis einer Kupplung.
 
Unerwartete Schwierigkeiten auch bei den Radsätzen. Offenbar ist es nicht ohne Weiteres möglich, die Maschinen zur Radsatzbearbeitung aufgrund der beim ET 403 verwendeten Radgröße zu benutzen. Daher sind zunächst die Bearbeitungsmaschinen anzupassen. Für die Aufarbeitung aller Radsätze wurde ein Zeitraum von bis zu einem Jahr genannt.
 
Wegen der vielen unterschiedlichen ‚Baustellen‘ und dem dadurch erheblichen Kostenmehraufwand entschied Richter im Sommer 2015, die Arbeiten am Projekt „ET 403“ zu reduzieren.
Um den Vertag mit National Express über die Bestellung eines Ersatzzuges einzuhalten, verwendete Richter das vorhandene Restbudget zur Aufarbeitung eines Wendezuges mit n-Wagen samt der Ellok 110 469, die ihren Weiterbetrieb somit indirekt dem ET 403 zu verdanken hat.
 
Im Herbst 2015 fanden sich im EZW München-Neuaubing unerwartet weitere Ersatzteile an, aus denen die Mitarbeiter weitere acht komplette  Einschubsätze zusammenstellen konnten. Mit den nun insgesamt 18 Einschubsätzen der Thyristor-Anschnittsteuerung konnte eine wichtige Komponente der Originaltechnik aufgearbeitet und ein Vorrat für viele Jahre angelegt werden. Nur der 420 001 verfügt noch über die gleiche Steuerung, jedoch mit anderen Einstellwerten.
Vorher/Nachher - Der Strom-Hauptschalter des 403 001 wurde 2014 bei einer Spezialfirma in der Schweiz wieder instandgesetzt - Bilder zum Vergrößern anklicken
Allerdings wuchsen im ersten Halbjahr 2015 die Schwierigkeiten immer weiter an.
 
Beim Innenausbau musste man von vorne beginnen, denn alle alten Elemente aus Holz konnten nicht mehr verwendet werden. So z.B. waren die Bodenplatten durch eingedrungenes Regenwasser aufgrund kaputter Fenster größtenteils verrottet, und die alten Abteilwände wegen neuerer Brandschutzbestimmungen unbrauchbar. Original bleiben können dagegen einige Metallteile, sowie viele Elemente der GfK-Innenverkleidung wie z.B. die Seitenwandteile unter den Fenstern. Die WCs entstehen dagegen neu, jedoch im Stil von 1973. Das gilt auch für die übrige Innenausstattung.
 
Das Hauptproblem war jedoch die Sache mit der Neuverkabelung. Neben dem Madenfraß und der Korrosion an den Kontakten stellte sich heraus, dass die frühere Verkabelung der Triebwagen öfters geändert wurde, was aber in den Stromlaufplänen der letzten Einsatzjahre nicht dokumentiert wurde. So hatte jeder der Wagen zum Betriebsende 1993 eine quasi individuelle Verkabelung erhalten.
Um später überhaupt eine einheitliche Störungssuche/Instandhaltung zu ermöglichen war es deshalb  unabdingbar, komplett neue Stromlaufpläne digital am Computer zu erstellen. Dieses Unterfangen, was einen erheblichen Mehraufwand sowohl finanziell als auch zeitlich darstellte, warf das Projekt um mehrere Jahre zurück.
 
Sehr erfreulich gestaltete sich hingegen die Instandsetzung einzelner Komponenten.
So z.B. leistete das EZW München-Neuaubing ganze Arbeit bei der Revisionierung der gesamten Steuerungselektronik des ET 403. Sogar Einschubsätze aus Alt-Lagerbeständen konnte man zu ihrer Bestimmung verhelfen, da verschiedene Einschübe teilweise in den Schränken fehlten. Bei Zug 1 fanden sich damals in Putlitz sogar Bauteile ein Stück vom Zug entfernt in einer Wiese wider.
 
Auch an den Trafoanlagen war man fleißig am revisionieren. Der erste Testeinbau der komplett neuen Fenster verlief erfolgversprechend.
2015 - laufende Aufarbeitung
 
Im Juli 2015 stellte sich der Sachstand wie folgt dar:
 

Außer im Netinera Werk Neustrelitz werden einzelnen Baugruppen und Komponenten des ET 403 an neun Orten im In- und Ausland instandgesetzt, wobei die DB-Fahrzeuginstandhaltung mit sechs Werken beteiligt war. Von den vier Wagenkästen waren zu diesem Zeitpunkt außer 404 001 alle fertig lackiert.
2013 - Das Jubiläumsjahr !
 
Dieses Jahr war ein ganz Besonderes: vor 40 Jahren, 1973 - wurden die Triebzüge der Baureihe 403/404 Indienst gestellt und exakt 20 Jahre später abgestellt.
 
2013 erfolgte die Wiedergeburt der legendären Eisenbahnfahrzeuge - und das mit einem Paukenschlag!
 
Wichtige Voraussetzung waren die bisher eingegangenen Spenden, mit denen 10 Wagen vor der Verschrottung gerettet, befundet und auf einem sicheren Gelände untergebracht werden konnten.
Gesicherte Abstellung in Halberstadt Juni 2013 - Zum Vergrößern anklicken
Nach den Befundungen wurden die Wagen rollfähig zusammengesetzt und auf dem Gelände der VIS abgestellt. Bei einem Drehgestell nahm man eine Probezerlegung inklusive der Fahrmotoren vor.
Tobias Richter (2ter v.r.) nimmt Maß am 403 002
"Der weiße Hai" kehrt zurück
 
Nachfolgend noch Aufnahmen vom 18.11.2014 aus Jan Borchers Fototagebuch.
Bilder zum Vergrößern anklicken - Mehr Impressionen in Galerie 5
403 001 in Erwartung der nächsten Arbeitsschritte
Auch die Drehgestelle werden komplett überholt.
Hier ein Rahmen des 403 002
Grundierungsarbeiten am 403 002
Anfang/Mitte November 2014 waren die Aluminiumarbeiten am 403 002 und 404 001 bereits zu großen Teilen abgeschlossen und die Grundierung der Wagenkästen startet. Beim 403 001 wurde inzwischen begonnen Schallschluckmaterialien einzupassen. Hier Bilder vom 12. November 2014:
"Leichtmetall-UFO" 403 002  - Zum Vergrößern anklicken
403 001 am 17.9.2014 - Zum Vergrößern anklicken
Die einzelnen Lackierungsschritte - Zum Vergrößern anklicken - weitere Bilder in Galerie 5
Als nächster Wagen war dann der 403 001 Mitte September an der Reihe:
Bei der Lackierung der Wagen werden auf eine helle Grundierungsfarbe nacheinander zuerst die roten Zierstreifen und später die weiße Farbe des Wagenkörpers aufgebracht. Schließlich folgen Fensterband, Unterflur-sowie Dachbereiche.
Bei den Wagen 403 001 / 404 003 steht nun als Nächstes u.a. die Neuverkabelung an.
 
Bei 403 002 und 404 001 folgen mit Abstand jetzt die Arbeitschritte wie bei den ersten beiden Wagen.
 
Im Bild rechts der 403 002 in der Aluminium-Sanierung Mitte September 2014.
Bild rechts:
Als erster Endwagen präsentiert sich 403 001 im neuen Look. Während die originale IC-Lackierung noch aus einer Reihe von Farbmischungen bestand, wählte man jetzt aus Gründen der Instandhaltung reine RAL-Farben:
 
RAL 9016 - Verkehrsweiß (Wagenkörper)
RAL 7021 - Schwarzgrau (Fensterband, Unterflur)
RAL 3020 - Verkehrsrot (Zierstreifen)
RAL 7035 - Lichtgrau (Dachbereiche)
 
Gleichzeitig wird in anderen Bereichen hart an der Instandsetzung gearbeitet.
So sind z.B. inzwischen bereits alle Fahrmotoren (16 + 2 Ersatz) wieder einbaubereit hergerichtet, sowie
die neue Verglasung bestellt (nicht mehr goldbedampft, sondern passend zum Fensterband dunkel getönt).
 
Bei vielen weiteren Themen wie der Innenausstattung befindet man sich derzeit in der Diskussions- bzw. Entscheidungsphase...
404 003 als erster Wagen im neuen Outfit 2014! - Streifenmuster und Beschriftungen werden erst später aufgebracht.
Zum Vergrößern anklicken - weitere Bilder in Galerie 5
Anfang August 2014:
Der 404 003 war der erste Wagen, bei dem die bisherigen Arbeitsschritte soweit erledigt wurden, daß der Wagenkasten seinen Neulack erhalten hat.
 
Das neue Design ist eine Mischung des Original "IC-Looks" in Kombination mit Corporate-Design-Elementen der 'National Express Rail', in dessen Auftrag der ET 403 renoviert wird. Mitentscheidend war auch eine Umfrage, bei der man auf der Projektseite 'www.et403.com' zwischen 12 Entwürfen wählen konnte.
403 001 mit neuer Grundierung am 5.6.2014 - Zum Vergrößern anklicken
Am 24. Juni 2014 wurde die Kooperation der 'National Express Rail Deutschland' mit der 'DB Regio NRW'
im Bereich Fahrzeugunterhaltung u.a. am Standort Düsseldorf bekanntgegeben (Quelle Nr.9).
So wird die Baureihe 403/404 nach erfolgter Instandsetzung eventuell nach 22 Jahren wieder in die alte Heimat 'Düsseldorf- Abstellbahnhof' zurückkehren.
Auch das gesamte Rohrleitungssystem der Druckluftanlage wird bei allen Wagen komplett erneuert.
 
Die Neu-Grundierung sowie Versiegelungen
im Unterflur und Innenbereich folgten danach.
 
Während es 2012 in Halberstadt noch große Probleme mit der Haftung der Grundierungs-Farbe beim 403 001 gab, wurde jetzt eine andere Mischung verwendet.
 
Daneben ist das mehrköpfige Planungsteam u.a. weiterhin mit der Vorbereitung zur Neuverkabelung
und der Beschaffung von Ersatzteilen beschäftigt.
Sanierung der Aluminium-Strukturen im Netinera Werk - 21. März 2014 - Zum Vergrößern anklicken
2014 - laufende Aufarbeitung
 
Die Erkenntnis, daß alle Wagen komplett neu verkabelt werden müssen, bedeutete einen kleinen Rückschag. Inzwischen ist man aber soweit, daß dieses Problem wohl glücklicherweise keine gravierenden  Auswirkungen auf das Gesamtprojekt zur Folge haben wird.
 
Bei der Aufarbeitung werden bei jeweils zwei Wagen immer die selben Schritte durchgeführt.
Zuerst bei den Wagen 403 001 und 404 003, dann 403 002 und 404 001.
 
So fanden bis Mai an den Wagenkästen von 403 001 und 404 003 umfangreiche Aluminium-Arbeiten statt.
ET 403/404 im Bahnwerk Neustrelitz- Zum Vergrößern anklicken
Start der Aufarbeitung:
 
Die "Geschichtswendung", dass nicht nur ein Endwagen äußerlich hergerichtet wird, sondern gleich ein ganzer Zug betriebsfähig wiederhergestellt werden soll, erforderte eine Neu-Planung des Projektes.
 
Um zügig voranzukommen, wird die Aufarbeitung jetzt im 'Netinera'-Werk Neustrelitz durchgeführt.
Alle 10 Wagen wurden von der PRESS von Halberstadt nach Neustrelitz geschleppt:
 
- 403 004/005/006 plus 404 003/103 am 5. Juli 2013 (Zuglok: 204 036).
 
- 403 001/002 plus 404 001/002/101) am 5. September 2013 (Zuglok: 293 026)
 
Für die zunächst vierteilige "NX-Garnitur" sind neben den Endwagen 403 001/002 die Großraumwagen 404 001 und 404 003 vorgesehen, als Erweiterung 404 002. Die restlichen Wagen werden in Reserve gehalten.
 
Mit den Arbeiten begonnen wurde beim 403 001 (Unterflursanierung) und 404 003 (entkernt).
 
Erst jetzt zeigte sich das ganze Ausmaß des Sanierungsbedarfes. Hinter Decken- und Wandverkleidungen lebten wohl über Jahre Marder, die viele der verlegten Strom- und Steuerleitungen beschädigt haben.
Daher ist eine komplette Neuverkabelung in allen Wagen nötig. Der 404 003 hatte zudem vor seiner Abstellung im Jahr 1993 einen jetzt aufwendig zu sanierenden Unterflur-Brandschaden.
 
Da im Laufe der Jahre viele Unterlagen verloren gingen, muß man auch hier quasi von vorne beginnen.
Basis für die Rekonstruktion der Originaltechnik ist eine im Aufbau befindliche Datenbank. Alle Fahrzeugkomponeten werden nach dem Ausbau erfasst, der Zustand bewertet, fotografiert und wenn vorhanden mit der originalen Teile-Nummer versehen. Auch die spätere Instandhaltung des Zuges wird so wesentlich vereinfacht. Die technische Aufarbeitung findet in enger Zusammenarbeit mit Bombardier statt.
 
Das 40jährige Bestehen des Bahnwerkes in Neustrelitz wurde am 27.9.2013 mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Dabei konnte man den aktuellen Zustand der Arbeiten begutachten:
Gesteuert werden soll der "Donald" vom Personal der NX Rail, für die Abwicklung wurde das Unternehmen "TRI- Train Rental International" gegründet.
Für die neue Aussen-Gestaltung fertigte die Firma "Tricon" zahlreiche Entwürfe an, über die man auf der ET 403 Homepage abstimmen konnte. Im Bild: Variante Nr. 7, die an die IC-Lackierung erinnert.
403 001- Zum Vergrößern anklicken
ET 403/404 Befundung bei der VIS Halberstadt Sommer 2011 - Zum Vergrößern anklicken
getrennter Zug 1 bei der VIS Halberstadt- Zum Vergrößern anklicken
Überführung Zug 1 nach Halberstadt- Zum Vergrößern anklicken
Der Verein "Eschenauer Kuturlokschuppen (Seku) e.V." besteht seit 1998. Der Verein wurde gegründet, um den in Eschenau (ca. 20 km nordöstlich von Nürnberg) befindlichen Lokschuppen der Sekundärbahn (Seku) nach Gräfenberg vor dem Abriss zu bewahren. Zum 100sten Geburtstag der "Seku" im Jahr 2008 wurde das Fachwerkgebäude fertiggestellt. Seitdem findet jedes Jahr mindestens eine kulturelle Veranstaltung im Lokschuppen statt.
Durch die Einbringung der historischen ET 403/404 in einen gemeinützigen Verein wird es nun möglich, auch Spendengelder zu nützen.
 

Den Stein ins Rollen brachte die Los-Neuvergabe der Steckenlizenzen für die Relationen
 
• RE 7: Rheine – Münster – Hamm – Hagen – Wuppertal – Solingen – Köln – Krefeld und
• RB 48: Wuppertal-Oberbarmen – Solingen – Köln – Bonn-Mehlem,
 
die im Februar 2013 an die Bietergemeinschaft von National Express Rail (NX Rail) und IntEgro gingen
(ab Dezember 2015, Laufzeit 15 Jahre). Dank der sehr erfolgreichen Arbeit des ET 403 Projektinitiators Herrn Richter (gleichzeitg Deutschland-Chef der 'National Express Rail') bietet sich nun die einmalige Gelegenheit zur Rettung zumindest eines Zuges auf dem Präsentierteller.
 
Die derzeitige Planung sieht vor, zunächst eine 4teilige Garnitur betriebsfähig aufzuarbeiten - (403+404.0+404.0+403) - mit einer Verlängerungsoption auf max. 6 Wagen. Diese soll dann als
"Werbeträger" der NX Rail zusätzlich zu den 35 bestellten "Talent 2"- Zügen auf den beiden Strecken RE 7
und RB 48 verkehren. Ein Einsatz (auch in Schwachlastzeiten) ist aber derzeit noch nicht sicher.
 
Für einen erneuten Betrieb der ET's sind bisher folgende Umbaumaßnahmen angedacht:
- Ausbau der alten Lufthansa-Galleys und Neubestuhlung für mehr Sitzplatzkapazität
- Einbau von digitalem Zugfunk
- Umrüstung auf Indusi PZB 90
 
Hierfür sind noch die Genehmigungen des EBA einzuholen - weitere Änderungen bei einem Einsatz im Nahverkehr sind nicht auszuschließen - z.B. Umbau der Toiletten oder ein Abteil für Fahrräder, etc.. Allerdings zählen die 403er zu den historischen Eisenbahn-Fahrzeugen und es könnten daher eventuell auch Sonderregelungen getroffen werden.
 
Es gab Verhandlungen um die Zwischenfinanzierung gemäß Projektplan für die „Durchführung einer Untersuchung gem. §32 EBO mit Neulack“ in Verbindung mit einem „Redesign im Rahmen der Beseitigung eines schweren Vandalismusschadens“
Gemäß Sachverständigen-Gutachten beträgt das Investvolumen über eine Millionen Euro pro Einzelwagen.
 

Initiator und Koordinator des ET 403 Projektes, Tobias Richter in einem Interview 2012:
 
"Trotz hoher Kosten ist eine betriebsfähige Aufarbeitung für 160 km/h-Einsätze realisierbar. Eine Vier-Wagen Einheit wäre als 'Adhoc'-Ersatzzug für private Fernzugbetreiber, hochwertigen Gelegenheitsverkehr, aber auch für langlaufende RE-Ersatzdienste denkbar". (Quelle Nr.6)
2012 - Und los!
 
Der nächste Schritt bestand in der äußerlichen Wiederherstellung eines bzw. zweier Endwagen.
Man entschied sich 2012 für die Wagen 403 001 und 403 002. Nach dem Entfernen der alten Lackschichten und einer Aluminiumsanierung präsentierte sich der 403 001 am 15. Dezember 2012 bereits mit einer ersten Lack-Grundierung.
Sommer/Herbst 2011 – "live and let die"
 
Ab Juli 2011 begannen die Fahrzeugbefundungen:
Nach dem Abheben der Wagenkästen von den Drehgestellen ergab sich folgendes Bild:
Entgegen aller Erwartungen zeigten sich nahezu alle Aluminium-Wagenkästen in einem überraschend guten Zustand. Vergleichbare Stahl-Wagenkästen wären durch das jahrelange Eindringen von Regenwasser aufgrund der kaputten Scheiben längst vom Rost zerfressen gewesen.
Lediglich im Bereich der Türen, einiger Kupplungskästen und Sicken im WC- Bereich wurden stärkere Materialschäden festgestellt.
 
Für 2 Wagen kam dennoch jede Hilfe zu spät: Den Unfallbeschädigten 403 003 und den 404 102
(beide Zug 2). Sie wurden folgerichtig als Ersatzteilspender ausgewählt.
Beide Wagen-Reste wurden nach der Ausschlachtung im September zurück nach Espenhain gebracht,
wo sie vom dort ansässigen Verwerter in der 2ten Oktoberwoche zerlegt wurden. Die Drehgestelle inkl. Motoren, Schakus und Bodenbleche kamen mit einem Spezialtransporter zurück nach Halberstadt.
 
…da waren es nur noch zehn - R.I.P. 403 003, 404 102
 
…damit auch klar: "das Maximalziel" - Die Erhaltung aller 10 noch vorhandenen Einzelfahrzeuge!
Zusammenführung der Triebzüge:
 
Erster Schritt war die Zusammenführung aller 3 Garnituren an einem Ort, um die Wagen gefahrlos begehbar zu machen, von losen Teilen und Unrat zu befreien und eine erste Grundreinigung vorzunehmen.
Wegen des frühen Wintereinbruchs 2010 konnte man erst Februar 2011 damit beginnen.
 
Der Verein beauftragte für die Überführung die Pressnitztalbahn (PRESS), die die Züge zunächst nach Espenhain nahe Leipzig bringen sollte, wo die oben genannten Schritte durchgeführt werden sollten.
 
Man startete am 23. Februar 2011 mit Zug 3 aus Meyenburg. Nach Entfernung einiger Brombeerranken wurden mit Hilfe der Press-Mitarbeiter die Schakus an den Endwagen wieder gangbar gemacht. Die Radlager waren in einem überraschend guten Zustand, so dass sich der 403er völlig problemlos bewegen ließ.
Ein erhebender Moment für alle Anwesenden! - Schlepplok war die 293 021 der PRESS.
 
Als nächstes nahm man sich Zug 1 aus Putlitz vor. Vor Ort mußten zunächst zahlreiche Teile der Inneneinrichtung eingesammelt werden, die um den Zug verstreut herumlagen. Auch lose Lackteile und kaputte Scheiben wurden entfernt. Da der Triebzug als ungebremstes Fahrzeug mitlief, wurde eine seperate Luftleitung durch den ganzen Zug verlegt. Nach Wiederherstellung der Lauffähigkeit setzte sich die Einheit mit PRESS-Schlepplok 112 565 am Nachmittag des 16. März 2011 Richtung Espenhain in Bewegung.
 
Inzwischen hatte man mit der VIS Halberstadt einen geeigneten Platz gefunden, der nicht nur über genügend Hallenkapazitäten, sondern auch über Know-How in Sachen Befundung und später geplanter Aufarbeitung verfügt. Die "VIS" (Verkehrs-Industrie-Systeme GmbH) ist der Betreiber des ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerkes in Halberstadt.
 
Die Überführung von Zug 2 aus Neustrelitz wurde daher gleich nach Halberstadt durchgeführt- 26. Mai 2011 wieder mit der 293 021. Zug 2 präsentierte sich leider in sehr schlechtem Zustand. Vor allem Metalldiebe hatten der Garnitur schwer zugesetzt.
 
Die zwei restlichen Überführungen vom Zwischenstandort Espenhain nach Halberstadt fanden wie folgt statt: Zug 1 am 9. Juni und Zug 3 am 26. Juni 2011.
Ende Juni 2011 waren somit alle drei 403/404 Garnituren das erste mal seit 2002 wieder an einem Ort versammelt. Die Züge wurden für die anstehenden Untersuchungen in Einzelwagen getrennt.
 
Obwohl während der Jahre viele der Unterlagen verloren gingen, waren bei Übernahme noch alle zwölf Betriebsbücher sowie sämtliche Abnahme- und Testfahrprotokolle vorhanden. Auch das Eisenbahn-Bundesamt zeigte sich einer geplanten Wiederinbetriebnahme der ET 403 gegenüber sehr aufgeschlossen. Dazu kamen freudige Nachrichten wie z.B. über ein 403-Ersatzteil-Depot im ehemaligen Bw Güsten.
Nachdem 2006 eine Reaktivierung durch die "Bayerische Eisenbahngesellschaft" scheiterte, bot die Prignitzer Eisenbahngesellschaft Ende 2009 die Züge zum Verkauf an. Wie das DB Museum gab es auch andere Kaufinteressenten, die aber nur Teile des aus 12 Wagen bestehenden 403/404 Wagenparks übernommen hätten.
 
Dabei drängte die Zeit immer mehr. Alle 3 Züge befanden sich bereits 2010 in einem grenzwertigen Zustand - erforderliche Ersatzteile werden immer seltener, und auch versierte Personalien mit dem notwendigen Know-How zu finden wird immer schwieriger.
 
Nach reiflichen Überlegungen und Abarbeitung einer ToDo-Liste zur Abklärung der Faktenlage kaufte einTobias Richter als Vorstandsmitglied des „Eschenauer Kulturlokschuppens (Seku) e.V.“ bis Mai 2011 alle 12 Einzelfahrzeuge auf und überließ sie dem Verein unentgeltlich zur Aufarbeitung.
7. Aktuelle Entwicklung ab 2011 (für die aktuellsten News bitte nach unten scrollen)
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