Das Ende...
...kam 1993 - Verhandlungen zwischen Lufthansa und Bundesbahn scheiterten und die Lufthansa kündigte alle Airport Express Chartervertäge zum Ende des Winterfahrplanes 1992/1993.
Was war passiert?
Von Seiten der Lufthansa erklärte man offiziell, das sich die "Fluggastzahlen" drastisch nach unten entwickelt hätten, und dadurch der Betrieb eine kritische Rentabilitätserwartung habe...
...1992 nutzen trotz Rückganges allerdings 270.000 Passagiere den Lufthansa Airport Express...
Ein realer Hauptgrund waren die ET 403. Bereits seit 1991 stellte man immer mehr Mängel und Korrosionsschäden an den Fahrzeugen fest und jetzt waren die fälligen Hauptuntersuchungen dran. Die Kosten dafür inklusive einer Modernisierung des Interieurs beliefen sich im günstigsten Fall auf ca. 22 Millionen DM für alle drei Garnituren. Neben einer Erhöhung der normalen Mietgebühren sollten diese zusätzlichen Kosten zum großen Teil von der Lufthansa getragen werden. Das lehnte die Lufthansa ab und die Bundesbahn machte keine Zugeständnisse.
Zum zweiten wurde die Reisezeit zwischen Frankfurt und Düsseldorf von der LH als zu lange angesehen. Nur auf Kurzstreckenflüge bezogen sind 85 % der Fluggäste Geschäftsreisende, die man nicht mit einer romantischen Reise am Rhein entlang begeistern kann, sondern nur mit eingesparter Reisezeit. Obwohl auf der Gesamtstrecke Düsseldorf-Frankfurt rund die Hälfte mit 160 km/h gefahren wurde, konnte der LHA wegen der Streckenführung teilweise nur 90 km/h schnell fahren - was natürlich einen touristisch guten Reiz bietet, aber dem Ziel der LH mehr Geschäftsreisende zu befördern im Wege stand. Und die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main war 1993 noch in der Planung.
Ein Eigentor schoß sich die Lufthansa dagegen mit ihrem Reservierungssystem. Nicht auf das Hauptklientel des Airport Express -nämlich Touristen- achtend, sondern "zeitoptimiert", tauchten die LHA- Verbindungen aufgrund der längeren Reisezeit erst ganz hinten im Reservierungssystem auf. Damit gingen wohl viele potentielle Kunden, die gerne mit dem LHA "geflogen" wären, verloren bzw. sie nahmen für diese Kurzstrecke das Flugzeug, weil sie gar nicht vom LHA-Angebot erfahren hatten.
Als weiterer Grund, der zum "Aus" des ganzen Projektes führte, kann wohl auch die steigende Konkurrenzsituation des LHA zu anderen Angeboten betrachtet werden. Das "Rail & Fly"- Programm war wesentlich flexibeler, breiter angelegt und wurde nun als Airport-Alternative von DB und Lufthansa angepriesen. Außerdem gab es steigenden Konkurrenzdruck auf der Stuttgarter Linie (mit der man bei der Lufthansa ohnehin nicht zufrieden war) durch den ICE-Verkehr.
Frühere Ideen, ICE Züge und die 160 km/h schnellen VT 610 mit Neigetechnik für eine dritte Linie von Nürnberg nach Frankfurt als Airport Express einzusetzen, waren Geschichte und das Schicksal von den "Reisen auf Flughöhe Null" besiegelt.
Der letzte Betriebstag der lokbespannten LHA-Züge, alsauch der ET 403 war am 22. Mai 1993 gekommen.
Wie schon häufig in den vergangenen Wochen wurden viele Fahrten als Dreiteiler durchgeführt. So bildeten am letzten Tag folgende Wagen die Züge LH 1001/1002 und LH 1005/1006: (403 001 + 404 102 + 403 006). Beim zweiten Umlauf verkehrte LH 1003/1004 dreiteilg und und die letzte Fahrt LH 1007/1008 fünfteilig, mit dem die Crews ihren Abschied feierten. Die Reihung war: (403 002 + 404 101 + 404 002 + 404 103 + 403 005).
LH 1008 war mit schwarzen Bändchen als Trauerflor an den Scheibenwischern, Führerstandsfenstern und Griffen der Einstiegstüren geschmückt. Am 23. Mai 1993 um 0.08 Uhr kam LH 1008 aus Frankfurt als letzter Airport Express im Düsseldorfer Flughafen an.
Damit war die Betriebszeit der ET 403 ersteinmal Geschichte.
Das Bahn-und Lufthansa Personal feierte am 23. Mai ein Abschiedsfest im Bw Düsseldorf.
Für das standesgemäße Abschiedsfoto stellten die Lokführer die 403er zu einer letzten Parade auf: