von Rolf Rickborn (ergänzt)
 
Als Neunjähriger wurde ich von der Schiene erfolgreich infiziert. Es war die Straßenbahn von Chemnitz. Mein Stammplatz war links neben dem Fahrer. Bald entstand der große Wunsch, selbst einmal zu fahren. Das gelang dann 1974 in Reutlingen. Von 1965 an lernte ich die Führerstände aller Elloks während der Fahrt kennen. Auch den des TEE 11.5.
Als etwa für den 8. April 1978 der ET 403 für den Tag der offenen Türe am Bahnhof Reutlingen angekündigt wurde, war ich hellhörig. Viele kleine Schritte und Überzeugungsarbeit führten zum Erfolg. Nach Bezahlen der nötigen Haftpflichtversicherung durfte ich ganz offiziell durch die Direktion Stuttgart im Führerstand des 403 von Plochingen bis Reutlingen mitfahren. Das Fahrzeug kam von München. Leider saß ein Bahnbeamter vor mir auf dem begehrten Sitzplatz. Mein Betteln quittierte er mit Einsicht und schließlich saß ich gerade recht zum fotografieren. Bei der Fahrt durch Metzingen fotografierte mich meine Frau im Triebkopf. Der Sitz war sehr bequem und die Luftfederung überragend gut. Die Mitfahrt war ein Traum - und ist es heute noch. Sehr ruhig habe ich in Erinnerung. Die Beschleunigung war nicht vergleichbar mit dem der heutigen Triebzüge. In meinen Augen ist er der formschönste Triebwagen aller Zeiten der deutschen Eisenbahngeschichte.
von Markus Weineich
 
Gerne erinnere ich mich noch an meine Erlebnisse mit dem ET 403 Ende der 1970er Jahre in Karlsruhe, wo normal kein 403 planmäßig verkehrte.
Meinen ersten Kontakt mit diesem Zug hatte ich im Bahnhof Konstanz, wo er anlässlich einer Sonderfahrt vermutlich über die Gäubahn im Jahr 1976 für ein paar Stunden verweilte.
 
1978 oder 1979 erreichte der 403 zu Charterfahrten den Karlsruher Rheinhafen, wo die Fahrgäste in ein Fahrgastschiff der Köln-Düsseldorfer “Helvetia” umstiegen. Hierfür wurde am Mittelbecken extra ein Kurzbahnsteig errichtet. Das interessante bei diesen Fahrten war jedoch, das der Triebzug das letzte Stück mit einer Diesellokomotive (V 100) gezogen werden musste, da das Gleis im Rheinhafen nicht elektrifiziert war. Um bei diesem Ereignis dabei zu sein schwänzte ich sogar die Schule, wobei mir meine Mutter im nachhinein eine Entschuldigung schrieb da Sie mein Hobby unterstützte.
 
Im November 1979 gelang mir dann die Mitfahrt in einem 403 bei einer Sonderfahrt von Karlsruhe nach Baden-Baden anlässlich eines Bahnhofsfestes in Karlsruhe Hbf. Hier gelangen mir sogar einige Super 8 Aufnahmen bei einsetzender Dunkelheit aus dem Führerstand.
 

von Frank Klinkermann
 
Wie jeder kleine Junge war natürlich auch mein Traumberuf mal der des Lokführers. Geworden bin ich es leider nicht, aber die Faszination Eisenbahn, die ist bis heute ungebrochen.
Mit dem ET 403 verbinde ich selber nur ein kleines aber zumindest so beeindruckendes Erlebnis, dass ich es bis heute nicht vergessen habe. Ich muss so um die 6-8 Jahre alt gewesen sein, da nahmen mich meine Eltern zu einem Bahnhofsfest hier in Göttingen mit und dort konnte man eine Probefahrt mit dem ET 403 nach Northeim und zurück machen (ca. 20 km). Das Design und die Geschwindigkeit dieses tollen Zuges habe ich nie vergessen und eine Hörspiel-Schallplatte zu diesem Zug liegt glaube ich immer noch irgendwo im Keller.
Ich drücke Euch allen die versuchen den Traum eines wieder funktionstüchtigen ET 403 wahr werden zu lassen die Daumen und wenn er dann tatsächlich wieder einmal als Museumszug rollen sollte, werde ich vorbeikommen und mich an meine Kindheit erinnern, als ich selber mal in diesem Zug gefahren bin.
Wenn Sie ein besonderes Erlebnis mit dem ET 403 gehabt haben, können sie es hier allen anderen erzählen...
von Pit Meyer
 
September 1980- Eine heftige Minute hatte ich im Alter von 14 Jahren auf meiner zweiten Sonderzugreise
im  ET 403. Sie ging von München nach Heidelberg und zurück. Ich war allein unterwegs und anstatt wie
die anderen Fahrgäste die bezahlte Besichtigungstour zu machen, spazierte ich derweil auf den Heidelberger Bahnsteigen herum, beobachtete den Bahnverkehr, machte mir Notizen
und schoß dann und wann ein Foto.
Wie schon auf der Hinfahrt wurden auch auf der Rückfahrt in Abständen Zuggäste in den Führerstand vorgelassen. Ich befand mich zum dritten Mal an diesem Tag dort und es war draußen schon dunkel-
etwa eine halbe Stunde vor München. Mit mir waren noch drei andere erwachsene Fahrgäste im Führerraum. Der Zug war mit zwei Lokführern besetzt ,die Stimmung war heiter und wir fuhren nach meiner Erinnerung gerade 160 km/h.
 
Plötzlich ein lautes Alarmsignal und Sekunden später eine ausgelöste Zwangsbremsung.
 
Ich stand links hinter dem Sessel des zweiten Lokführers und schoß förmlich mit einem Ruck nach vorne- halb über die linke Schulter des Co-Lokführers- gerade noch Zeit um meine Arme hochzureißen und mich über der Amaturenblende beim ZBF abzufangen. Die Verzögerung war so gewaltig, daß es mir unmöglich war, mich irgendwie bewegen zu können…und einfach warten mußte… der Bremsvorgang kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor.
 
Erst als der Zug fast zum Stillstand gekommen war, hörte die Bremswirkung abrupt auf… und allgemeine Erleichterung machte sich breit. Der abgebrühte Münchener Lokführer am Fahrpult machte dazu dann die unschuldige Bemerkung  „aja, da is a Baustelle, mias ma a bissal langsamer fahrn“.
 
Auf Nachfrage einiger besorgter Passagiere erklärte man, das die Baustelle nicht angekündigt war, und man deshalb etwas "stärker" als normal bremsen mußte...
(Hmmm--nicht ins La-Buch reingekuckt? )
Zum Glück hat sich wohl keiner der Fahrgäste inklusive mir irgendwie wehgetan...
 
Damals war dieses beeindruckende Erlebnis jedenfalls noch lange in meinem Kopf präsent und ich dachte immer wieder mit Begeisterung daran, was für wahnsinns-gigantische Bremsen „mein“ ET 403 hat. :-)
Erlebnisse mit dem ET 403
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