Für den Zug wurden nicht nur hohe technische
Leistungen verlangt, sondern auch besondere Ansprüche
an Form und Design gestellt.
„Windkanalversuche für Lokomotiven haben ein
parabelförmiges Profil in Grund und Aufriss als
günstigste Triebfahrzeugform für Zugbegegnungen
bei hoher Geschwindigkeit ergeben. So erscheint
die horizontale Umrisslinie des Kopfes der
elektrischen Lokomotive E 103 auch beim ET 403.
In der Vertikalen war das nicht ohne weiteres
möglich, weil beim ET 403 aus betrieblichen
Gründen eine Mittelpufferkupplung erforderlich ist.“
So entstand beim Design-Center des BZA München
zunächst der Entwurf des Endtriebwagens mit der
prägenden stark abgeschrägten Front. Das schließlich
gefertigte 1:10 Präsentationsmodell des ET 403 diente auch
zur Klärung von Seitenwand und Dachpartie mit dem
stirnseitigen Luftdurchlass für die Bremswiderstände (Bild).
In Zusammenarbeit mit der TU Hannover wurden dann die Details bestimmt. Nach überarbeiteten Entwürfen baute man ein 1:1 Holz-Modell des Fahrzeugkopfes (Mock-up) als Anschauungs- und Funktionsmodell.
Es beinhaltete neben dem Führerstand
ein Sechsplatz-Abteil, ein Fünfplatz-Abteil,
Toilette sowie zwei Türen und den Übergang.
Das Mock-up diente zur Festlegung der
ergonomisch günstigsten Arbeits-
bedingungen für den Triebwagenführer und
der Innenausstattung, sowie zum schluss-
endlichen Design der Frontbeleuchtung und
der Überprüfung auf UIC- Bedingungen.
Danach benutzte die DB das Mock-up für
Präsentationszwecke - Das Bild zeigt das Modell
im Nürnberger Hbf im Mai 1973.
Windkanalversuche bestätigen die strömungsgünstige Ausbildung des Kopfteils (cw-Wert 0,68)
Hinweis: Die ganze Entwicklungsgeschichte des 403-Designs kann hier nachgelesen werden.
Bauauftrag:
Das Gesamtbudget des ET 403 Projektes hatte ein veranschlagtes Volumen von 17 Millionen DM -
2 Millionen DM für die Entwicklung und jeweils 5 Millionen DM pro vierteiliger Zugeinheit.
Tatsächlich wurden für die Herstellung pro Triebwagenzug dann aber 6,7 Millionen DM benötigt.
Den Auftrag zum Bau von 3 Prototypzügen erteilte die Deutsche Bundesbahn am 24. Mai 1970.
Folgende Herstellerfirmen wurden dafür beauftragt:
Mechanischer Teil:
-Linke-Hofmann-Busch GmbH (LHB)
-Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB)
-Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) (Triebdrehgestelle)
Elektrischer Teil:
-Siemens AG (Siemens)
-Brown-Boveri & Co AG (BBC)
-Allgemeine Elektrizitäts Gesellschaft AG (AEG)
Die Endfertigung der Triebwagenzüge erfolgte durch LHB.
Ursprünglich war geplant, die Züge bereits Anfang 1972 zu erproben um den Regeleinsatz noch vor den olympischen Spielen in München zu starten. Doch schon bald war klar, das diese Terminierung nicht eingehalten werden konnte.